Sinngrün (Immergrün)

Das Sinngrün heißt auf Lateinisch „vinca minor“ und ist fast überall in Europa heimisch. Die anspruchslose, kriechende immergrüne Pflanze mit den scheibenförmigen Blättchen und den blauen Blüten gilt in der Welt der Magie wie alle immergrünen Pflanzen als Repräsentant des ewigen Lebens, daher auch ihr deutscher Name „Immergrün“. Immergrün ist ein beliebtes Element in der gärtnerischen und landschaftlichen Gestaltung von Grünanlagen und Parks, weil es aufgrund seiner Anspruchslosigkeit und seines raschen kriechenden Wuchses schnell große Flächen angenehm begrünt. Doch das Immergrün kann mehr, als nur Flächen zu verschönern: es ist seit alter Zeit auch mit der Magie und mit dem Zaubern verbunden. Immergrün band man in die Brautsträuße, damit die Jugend und Schönheit der Braut immer anhalten – und die Ehe ewig „grün“, also gesund bleiben sollte. Doch auch das Totenreich wurde mit der geheimnisvollen Pflanze in Verbindung gebracht. Man nannte das Immergrün manchmal „Totenmyrte“, weil man früher gern Gräber und Grabschmuck oder –kränze mit dem dekorativen Immergrün gestaltete, aber auch, weil man der Pflanze eine magische Beziehung zur Totenwelt nachsagte. Es gab auch den Brauch, die getrockneten Blätter des Sinngrüns bei Geisterbeschwörungen einzusetzen oder um Jenseitskontakte zu erlangen. Medizinisch hat das Immergrün eine Bedeutung aufgrund des salzigen Gerbstoffs, der in den Blättern vorhanden ist, und in pharmazeutischen Präparaten gegen Vitaminarmut und Durchfall genutzt werden kann.


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